Mai 2005 Nürnberg-Polen-Litauen-Lettland-Estland-Nürnberg

Im Frühling 2005 war es wieder soweit. Die Mopeds waren wieder unterwegs. Das Baltikum wollte ich schon lange einmal besuchen und von der Familien-Planung her war es mir dann auch möglich. Samstag Mittag ging es los. Das erste Stück führte über Dresden nach Görlitz. Am Abend fiel ich bald ins Bett und am folgenden Morgen besuchte ich noch vor dem Frühstück die Innenstadt.

Wie am Tag voher schon abzusehen war, begann nach dem Frühstück wieder der Regen, der auch den ganzen Tag anhielt. Ziel war die polnische Hauptstadt Warschau. Gegen Abend traf ich ein, und nach kurzer Suche fand ich mein Hotel. Schon bei der Anreise war die Polizeipräsenz unübersehbar. An jede Ecke standen ein Streifenwagen oder ein Polizist. Wegen mir sollte das doch wohl nicht sein? Auch am nächsten Tag ging es so weiter. An jeder Ecke Polizei und schließlich kam die Auflösung: Es tagte der Europäische Rat. Sämtliche europäischen Regierungschefs waren in Warschau. Die histrorische Innenstadt (Platz am Regierungssitz – mit Demonstranten, der alte Marktplatz, die Burg) und so ziemlich alles um den Tagungsort selbst waren größtenteils gesperrt. Also ging es bereits gegen Mittag zurück ins Hotel, an die Hotelbar und danach zur Rekreation. Am Abend fuhr ich nochmals durch Warschau, um weitere Eindrücke der der Metropole zu gewinnen.

Am nächsten Morgen startete ich weiter in Richtung Litauen. Die Fahrt fand bis zum Nachmittag erneut im Regen statt. Trotzdem erreichte ich irgendwie ziemlich durchnässt Kaunas, mein erstes Ziel in Litauen.Am darauf folgenden Tag besuchte ich die City . Recht interessant war ein „tiefergelegtes“ Schiff am Fluss. Gegen Mittag begab ich mich weiter in Richtung Meer – nach Klaipeda. In dieser touristischen Hafenstadt geht die Fähre zu der „Nehrung“, einer riesigen Sanddüne. Leider hatte ich nicht die Zeit, diese zu besuchen, denn ich wollte weiter nach Lettland. Nachdem ich die Grenze passiert hatte, kam ich nach Liepaja. Dort besuchte ich den Markt und fuhr anschließend in nördlicher Richtung, dem Meer entlang. 

Vereinzelt gingen von der Landstraße aus noch kleineren Seitenstraßen ans Meer. Ewig lange Sandstrände ohne eine Menschenseele. Zu den folgenden drei Bildern und den dahinter liegenden 2 Stunden möchte ich nichts erzählen – nur, dass ich mir zukünftig meine Wege sehr gut überlegen will! . Ziemlich spät fand ich dann in Kuldiga ein Hotel. Im Reiseführer steht zu dieser Ortschaft: „… als sei hier vor hundert Jahren die Uhr stehen geblieben…“ Sorry Leute von Kuldiga – ich kann dies nur bestätigen.

Anderntags führte mich mein Weg nach Riga, der Hauptstadt von Lettland. Für ein paar Stunden besuchte ich diese baltische Metrolpole . Von Riga aus ging es über Tartu weiter Richtung Nord-Osten und nach Estland. Gegen Nachmittag erreichte ich dann den Peispsisee . Entlang dem riesigen, stimmungsvollen See, fuhr ich nach Norden. Kurz vor der Küste suche ich mir ein Hotel in Jöhvi. Den Abend verbrachte ich in einer Karaoke-Bar mit der einheimischen Jugend.

Das Ziel des nächsten Morgens war Narva, eine Industrie- und Hafenstadt an der russischen Grenze. Das Besondere an dieser Stadt ist, dass durch sie ein Fluss fließt, der die Grenze nach Russland bildet. Auf jeder Seite des Flusses ist eine Burg – eine russische und eine estnische. Nach dem Besuch der Burgen hatte ich als nächstes Ziel Tallinn gewählt. Auf dem Weg dorthin kreuzte ich den Lahemaa Nationalpark. Sowohl landschaftlich  als auch von den Häusern her eine der schönsten Strecken der Reise. Gegen späten Nachmittag erreichte in dann Tallinn und mein Hotel. Trotzdem besuchte ich noch die Altstadt von Tallinn. Besonders interessant waren auch hier wieder die Holzhäuser in der typischen alten Bauweise des Baltikums. Die Innenstadt selbst ist durch ihren historischen Teil und ihren „Kneipenteil“ geprägt. Da Helsinki mit der Fähre in einer Stunde zu erreichen ist, gehen hier viele „irre Elche“ (Name für betrunkene Finnen) auf Tour, um die günstigen Preise für Alkohol auszunutzen.

Den letzten Urlaubstag verbrachte ich auf der Fähre nach Rostock, die mich zurück nach Deutschland brachte. Unspektakulär verliefen die letzten 700 Kilometer auf der Autobahn – und ich erreichte Nürnberg.