August 2000 Nürnberg-Bretagne-Nürnberg

Also dies war die erste Tour, die ich nicht allein unternahm. Das eigentliche Ziel war Saarbrücken. Aber ab Kaiserslautern war ein solch furchtbares Gewitter, dass wir stoppen mussten. Wir stiegen in einem Hotel im Homburg ab, welches das Prädikat „fertig in einem Jahr“ bekommen kann. Am nächsten Morgen, nach reichhaltigem Frühstück, ging es weiter. Saarbrücken, Metz, Reims, Paris, Le Mans, Rennes und schließlich St. Malo. Dort angekommen suchten wir einen Campingplatz aus dem Reiseführer. Zelt aufgebaut und eingerichtet und dann ging es noch etwas zum Essen und Trinken einkaufen und schließlich zum Abendessen – Arabisch. Couscous und der Rest war zwar gut – konnten wir aber nur erraten bzw. erschmecken ! Die sprechen und schreiben dort nämlich alles in französisch und in dieser Sprache waren wir beide nicht sehr mächtig ! Danach ging es endlich ins wohlverdiente Bett – ähm Schlafsack und Zelt.

Am nächsten Morgen – nach dem Frühstück wollten wir an diesem Tag verschiedene Sachen in der näheren Gegend anschauen. Also als erstes ging es Richtung „Cap Frehel“ einem Vogelschutzgebiet. Unterwegs schauten wir uns noch einen Friedhof an, um zu schauen, wie die Franzosen ihre Toten so unter die Erde bringen. Gegen Mittag erreichten wir dann Cap Frehel. Die Sonne schien kräftig ( sollten wir auch abends an der Farbe unserer Gesichter merken) und es war warm. Die Eindrücke der Küste waren toll. Wenn man bisher nur die Küsten des Mittelmeerraumes oder der Nordsee kannte, war das schon was anderes. An Vögeln waren nur die Möwen zu sehen. Die anderen waren mehr aus der Ferne zu erahnen. Ach ja – an einem stillen Plätzchen hat mich dann eine französische Schnecke bestiegen ! Dann ging es weiter zum Fort Latte. Eindrucksvolle Burg, umgeben von Wind und Meer. Langsam wurde es aber echt warm in unseren Lederklamotten. Also unterwegs noch Cidre beim Bauern und Brot und Käse im Supermarkt organisiert und dann ab am Strand. Baden konnte man zwar nicht mehr, aber Meer, Wind und Sonne genießen – und natürlich essen und trinken. Etwas kaputt ging es dann zurück zum Campingplatz. Nach kurzer Pause ging es dann zum Essen – Austern können mich immer noch nicht begeistern !

Am nächsten Morgen war dann Aufbruch angesagt. Zum Frühstück hatten wir noch ein Pläuschchen mit einem Australier, der für ein paar Jahre durch die Welt zieht. Vielleicht besucht er uns ja . Heute wollten wir uns „Le Gouffre-den Schlund ansehen. Dort gibt es Felsenformationen – wieder von Wind und Meer umspielt – und ein „eingezwicktes“ Haus. Nur kein Bild davon fotografieren und dann veröffentlichen – das kostet nämlich.

Auf dem Rückweg noch ein paar Muscheln gesammelt und weiter ging es zur „Cote de Granit rose“ . Dort gab es Felsenformationen, von Wind und Wetter geschaffen. Mit etwas Fantasie kann man dort alles mögliche erkennen. Da wir aber schon kaputt waren gingen wir nur nach kurzem „phantasieren“ auf einen Zeltplatz bei Ploumache. Zelt aufgebaut und noch typisch französisch Essen gegangen – Pizza und Nudeln….

Nach dem Frühstück – ging es weiter nach Brest. Dort direkt zu Oceanopolis – seit 1991 dem größten Meerwasser Aquarium Europas.Dieses ist eingeteilt in drei Bereiche : Tropisch, arktisch und regional. In den einzelnen Bereichen konnte man die dort lebenden Tiere und Fische anschauen.

Nach 4 Stunden Großaquaristik ging es noch einmal auf`s Bike und wir fuhren nach Douarnenez . Dort wollten wir in einem schönen Hafen in einem schönen Hotel ein schönes Zimmer und dort eine schöne Nacht verbringen – nur war alles Schöne belegt. Also weiter auf einen Campingplatz- aber diesmal mit Swimmingpool. Das Motorrad stand noch nicht ganz und die ersten Klamotten flogen schon und dann ab ins Wasser. Ach ja, der Pizzastand ist nicht zu empfehlen – teilweise gefroren und nach dem Essen Übelkeit.

Naja – was G´scheids hält´s aus und um den Rest … .

Am Morgen ging es dann nach Carnac. Nach einem ausgiebigen Besuch des Marktes (Ketten, Salamies, Tücher) ging es zu den Megalithen. Leider waren diese eingezäunt. Wahrscheinlich haben sich schon zu viele Jungfrauen daran gerieben und jetzt hatten die Städtväter Angst um Ihre Steine. Interessant aber trotzdem – vor allem weil man ja immer noch nicht weiß, was eigentlich dahinter steckt. Nach kurzem lüften ging es nach kurzem Halt noch ein letztes mal zum Meer. Da es Anzeichen für ein Gewitter gab, stiegen wir in einem Hotel ab. Das angeschlossene Restaurant stellte sich als Feinschmecker-Restaurant heraus. Die Bestellung war wieder mal eine Überraschung (Französischkenntnisse !) aber dann sehr gut. Nach dem Essen wollten wir noch einmal das Meeresrauschen genießen und Muscheln sammeln. Nach einem langen Fußmarsch über dunkle Wege sind wir dann auch am Meer angekommen und dann wieder zurück zum Hotel. Nur war es mittlerweile etwas spät – Folge: Hotel zu. Haben Sie schon mal Ihre Frau ins Fenster geschmissen ? Ja hinein – nicht hinaus ! Gut – etwas war offen aber immerhin im ersten Stock ! Nachdem sie drinnen war kam auch der freundliche Hotelier und ließ mich über die Tür hinein !

Diese Geschichte amüsierte am nächsten Morgen übrigens auch unsere Gastgeber. Trotzdem mussten wir nun aufbrechen Richtung Heimat. Abschied vom Meer und von der Bretagne. Über Landstraßen und Autobahnen fuhren wir Richtung Deutschland. Um Orleans herum noch kurz verfahren – dies wurde aber mit einer sehr schönen Landschaft belohnt. Dann ging es durch das Loire-Tal ( Super zu fahren – super Landschaft – vielleicht mal eine extra Reise Wert ) Bei Sans setzte dann Regen und Müdigkeit ein. Also wieder ein Hotel gesucht und diesmal sogar mit Fernseher. Also ab ins Bett und vor die Klotze.

In der Frühe ging es dann größtenteils über Autobahnen nach Strassburg. Dort angekommen erst mal ein Nickerchen im Hotel. Dann ging es weiter auf die Suche nach der „Zwiebelsuppe“. Nebenbei noch etwas von Strassburg angeschaut und dann nach „Art der Stadt“ gegessen: Flammkuchen, Sauerkraut, eine Art Schlachtplatte und Bier. Die Nacht war wohl das „geruchliche“ Highlight der Reise.

Das wars dann eigentlich. Am nächsten Morgen über deutsche Autobahnen wieder nach Nürnberg gefahren. Ach ja – an der Grenze noch in einen kleinen Imbiss. Ob man dort die Herrentoilette schon wieder aufsuchen kann weiß ich nicht – das Essen am Abend zuvor wirkte immer noch !